Ob ein Plan funktioniert, sieht man in der Regel erst hinterher. Mit dem richtigen Zeitpunkt für eine Entscheidung ist es nicht anders.
Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich vor Jahren wieder mal im Wald spazieren ging und über mein Leben und vor allem meine Ehe nachdachte. Ein Hamsterrad aus Gedanken und Emotionen. Doch etwas war entscheidend anders auf diesem Spaziergang.
Mir kam zum ersten Mal der Gedanke in den Kopf: „Vielleicht ist es besser, wenn ich mich von meinem Mann trenne“ - bähm… der Gedanke hat gesessen und ging seit diesem Moment auch nicht mehr aus meinem Kopf. Gepaart zu diesem Gedanken kamen auch gleich noch unzählige unschöne Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Ratlosigkeit, Verzweiflung, Resignation, Wut, Trauer… hinzu. Und damals wollte ich natürlich all diese Emotionen und Gefühle so schnell wie möglich loswerden, doch diesmal blieb etwas zurück: Der Gedanke: Trenn dich!
Vielleicht kennst Du das auch, aus unzähligen Momenten in deinem Leben. Du gehst gewohnte Schritte, liebst das Vertraute, die Routine. Alles passt und es gibt einfach überhaupt keine Überlegung irgendetwas an dieser Situation zu verändern.
Ganz anders, wenn dieser eine Gedanke aufkommt, der dich nicht mehr loslässt: Irgendwie läuft hier was grundlegend schief. So, wie es bisher war kann es nicht mehr weitergehen. Ich muss und will mich entscheiden!
Immer wieder komme ich mit Klienten und Klientinnen bei meinem Coaching im Wald, im „Walk&talk“, an das existenzielle Thema Beziehung und Partnerschaft. Und selbst wenn Klienten und Klientinnen im ersten Gedanken aus einem ganz anderen Grund Begleitung und Inspiration bei mir gesucht haben, wird an diesem Punkt klar, dass die große Frage in der Beziehung ansteht: Will ich bleiben und wenn ja WIE – oder Trenn-ich-mich und wenn ja WIE?
Diese Bewusstwerdung erst einmal zuzulassen ist ein wichtiger Schritt und dann folgt die „Zeit der Entscheidung“ – wie ich diese Phase immer so schön umschreibe. Denn ein Grundsatz all meiner Arbeit in Coaching und Seminaren ist: Treffe existenzielle Entscheidungen NIE aus der Not heraus, im Affekt oder unüberlegt!
Und genau an diesem Punkt beginnt eine ganz neue Reise. Der Moment, in dem ich selbst erkannt habe, dass Veränderung ansteht und ich diesen Gedanken der Veränderung zulasse UND mit einem ersten Menschen teile, legt das Fundament aller weiteren Schritte hin zu einer gefestigten Entscheidung.
Wenn du ernsthaft über eine Trennung nachdenkst und zu keiner Entscheidung kommst, hol Dir Hilfe – durch einen Therapeuten oder einen Coach. Wir unterstützen Dich gerne dabei mit Herz und Verstand eine Entscheidung zu treffen, die Deinem eigenen Weg und Deiner Bestimmung entspricht.
Und wir freuen uns, wenn du uns eine Rückmeldung über deinen Umgang mit Entscheidungen in unserer Facebook Gruppe gibst…… gerne auch auf Instagram oder unserer Facebook Seite…. Oder schreib uns eine E-Mail über deine Erfahrungen, Erkenntnisse und Probleme im Umgang mit den kleinen, alltäglichen Entscheidungen oder deiner Trennungsentscheidung.
Denn jede Entscheidung beginnt mit vielen kleinen Schritten…
ÜBUNG:
Ein wichtiger Tipp, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, ist das Bewusstsein zu schärfen: WIE treffe ich eine Entscheidung? Dies gelingt gut mit einer ganz einfachen Übung:
Nimm dir am Abend 10 Minuten Zeit und wenn du magst einen Block zur Hand. Geh den Tag noch einmal rückblickend mit dem Fokus auf Deine Alltagsentscheidungen durch.
Finde 3 Entscheidungen des Tages und notiere dir alle Gedanken und Gefühle, die Dir VOR und NACH der Entscheidung gekommen sind in einer kleinen Tabelle.
Wenn du diese Übung regelmäßig machst, erkennst bestimmt auch du wiederkehrende Gedanken und Gefühle, die Dir hilfreiche Impulse liefern zur Frage: WIE und WARUM treffe ich Entscheidungen so, wie ich sie treffe und stehe dazu mit allen Konsequenzen?